Markus und ich haben heute am zweiten Tag des Karlsruher Entwicklertags (wem fällt die Unlogik auf?) den Agile Day besucht.
In der ersten Session hat Jörn Koch Ideen vorgestellt, wie Agile Konzepte im Unternehmen verankert werden können. Leider gelang es ihm nicht, wirklich Neues zu vermitteln. Auch seine Erklärungen bezüglich eines Prozesscontrollings fand ich für ein agiles Umfeld zu starr. Im Nachhinein eine Session, die Gegensatz zu vielen der anderen für Markus und mich nicht fesselnd genug.
Nach einer kurzen Kaffeepause besuchten wir (unabhängig voneinander) die Session „Gestern Entwickler, heute ScrumMaster – Welche Skills braucht ein ScrumMaster wirklich?„, sehr frisch und locker präsentiert von Heiko Stapf und Dr. Jürgen „Mentos“ Hoffmann. Alles in allem eine tolle, kurzweilige Session inklusive Rollenspiel und ausführlicher Diskussion.
Epic! "Ein ScrumMaster ist ein innerbetrieblicher Sozialarbeiter mit Schwerpunkt Projektmanagement" – @Criamon
— Konstantin Obenland (@obenland) May 10, 2012
In Slot 3 für den Tag habe ich erstmal Pause gemacht, auch um zu beginnen diesen Artikel zu schreiben. :)
Markus war in der Session „Einer für alle, alle für einen“ von Meike Mertsch und Markus Gärtner (it-agile) die – auch wenn es aus dem Namen nicht hervorgeht – einen Dialog zwischen einem agilen Tester und einer nicht-agilen Entwicklerin nachspielte und durchwegs spannend war. Die anschliessende Diskussion über (agile) Tester in Scrum-Teams und deren Aufgabengebiete fand regen Zuspruch.
Nach der Mittagspause waren drei Pecha Kuchas am Programm:
- „Aus dem leben einer Userstory“ war das erste Pecha Kucha der Session und beschrieb den Werdegang einer UserStory aus deren (personifizierter) sichtweise.
- Die zweiten 400 Sekunden wurden von Marc Phillip für seine Ansichten über Software Craftmanship verwenden und
- der dritte Vortrag von Helge Nowak drehte sich darum was Real-Time Collaboration für (m)ein Team bedeutet.
Die Keynote von Prof. Heinz Züllighovon über das kontroverse Thema „Architekturblaupause und agiles Vorgehen“ brachte leider nur wenige neue Erkenntnisse über den Umgang mit Architekten in einem agilen Umfeld. Es wurden oftmals Vergleiche mit der Baubranche gezogen (Architekten, Ingenieure, Bauinspektoren,…) die aber im Umfeld der Softwareentwicklung zu starr/fix erschienen.
Die vom Vortragsstil (abgesehen von den Pecha Kuchas) kreativste Session folgte mit dem Namen „Ideen Raum geben“ von Jochen Gürtler (SAP). Er berichtete über seine Erfahrungen mit „Design Thinking“ und zeigte Wege den Arbeitsraum eines (agilen) Teams gerechter für kreative Arbeit zu gestalten. Einer seiner Literaturtipps war „Make Space“ von Scott Doorley et.al. Ein interessanter Vortrag der auch mal einen Ausflug aus den IDEs heraus machte. :)
Beendet wurde der Agile Day mit einem spannenden und lustigen Vortrag von Henning Wolf und Sandra Reupke-Sieroux (auch it-agile) über ihre Erfahrungen mit dem Lean Startup Konzept (Siehe auch dieser Verweis zum damaligen Zwischenstand). Mit einem Team von sieben Personen haben sie versucht nach den Empfehlungen von Eric Ries aus dem Buch „The Lean Startup“ ein Produkt an den Markt zu bringen, dass dank frühem und kontinuierlichem Lernen bald den Kundenwünschen entspricht. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehlen wir auf dem Blog von Henning Wolf vorbei zu schauen, oder ihn direkt zu kontaktieren.
Schade, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein konnte. Habt ja anscheinend doch viel Spaß gehabt! Weiter so ;-)
Hallo. Vielen Dank für die sehr positive Erwähnung meines Vortrages und das positive Feedback. „Make Space“ ist eine tolle Fundgrube mit vielen Tips, wie man auch „ganz klein“ anfangen kann mit „Raum für Ideen“.
Viele Grüsse
Jochen Gürtler