Beginnt man sich mit dem Scaled Agile Framework (SAFe) zu beschäftigen und sucht eine Kurzeinführung SAFe, dann fällt der Blick zuerst auf das sogenannte „Big Picture“ welches die Startseite von http://www.scaledagileframework.com dominiert.
Hat man bisher bereits Erfahrungen mit agilen Teams gesammelt und ist stets dem Agilen Prinzip
Simplicity–the art of maximizing the amount of work not done–is essential. (http://agilemanifesto.org/principles.html)
gefolgt, dann kommt es häufig zu einer Gegenreaktion im Sinne von „DAS kann doch nicht agil sein!“.
Es gibt nun diverse kurze Einführungen in SAFe die hauptsächliche auf die Elemente, Struktur und Abläufe fokussieren, wie sie im Big Picture abgebildet sind.Sehr schön ist beispielsweise das SAFe 4-0 in 5 Minuten Video von Inbar Oren:
Diese Darstellungen sind sehr nützlich, um einige wichtige Praktiken und Mechanismen zu verstehen. SAFe alleine auf die konkreten Praktiken zu reduzieren ist allerdings weniger hilfreich, weil diese recht konkret sind und sicherlich nicht in jedem Kontext passend.
Mein Ansatz in Trainings zum Scaled Agile Framework ist deshalb, relativ viel Zeit mit Themen wie
zu verbringen. Gerne wedel ich dabei auch mit den Büchern von Donald Reinertsen (Flow) und Kotter (Change Management) herum.
Dies sind Grundlagen, die sicherlich nicht direkt die konkreten und aktuellen Probleme der Teilnehmer adressieren. Sie müssen jedoch verstanden sein, damit SAFe im eigenen Kontext richtig interpretiert und adaptiert werden kann.
Vor ein paar Tagen durfte ich nun sehr kurzfristig für meinen Kollegen Thorsten Janning, dem ersten deutschen SPCT, kurzfristig einspringen, um eine Kurzeinführung SAFe beim Agile Roundtable Rhein-Main zu geben.
Was tun, wenn keine Zeit für eine intensive Vorbereitung da ist? Klar, man nimmt sich eine der Standardpräsentationen und eine gehörige Portion Improvisation dazu. Meine Wahl fiel auf die „SAFe in 8 Pictures“ Präsentation, wie sie über die ScaledAgileFramework.com Seite verfügbar ist (http://www.scaledagileframework.com/videos-and-presentations/).
Schön, ich habe ca. 45 Minuten Zeit und kann einen komprimierten Überblick über SAFe geben. Da Prinzipien, Werte und das House of Lean nicht Teil dieser Präsentation ist, kommen diese Dinge auf ein Flip und ich erkläre (leider nur) kurz etwas dazu.
Es gab nur einen kleinen Schönheitsfehler bei diesem Plan – statt der erhofften 45 Minuten gabs für alles zusammen nur einen Slot von 20 Minuten.
Sehr schön, vor allem wenn man bedenkt, dass ein beliebtes Feedback für die zweitägigen Trainings ist, dass diese mindestens drei Tage lang dauern sollten :-)
Egal, nicht erschrecken lassen sondern Gas geben und noch ein bisschen Humor einstreuen, u.a. die Frage wer denn diesen Satz lesen kann:
Eine kurze Summar im Sinne von „Hey, da gibts auch noch etwas reduziertes“ mit dem Hinweis auf das Essential SAFe gabs am Schluss auch noch …
Für mich waren die 20 Minuten (die ich recht gut einhalten konnte) ein spannender, schneller Sprint mit der zentralen Frage: „Hole ich Luft oder geht noch ein weiterer Satz?“. Die Antwort war zumindest zwei mal ein lautes Luftholen :-). Na, da steckt doch noch ein bisschen Energie in den alten Knochen …
Da ich früher gehen musste, konnte ich die versprochenen Zertifikate „I survived the SAFe speed run“ doch nicht an die Teilnehmer verteilen – vielleicht das nächste Mal :-).