Alle Beiträge von Felix Rüssel

Über Felix Rüssel

Felix Rüssel is exploring Lean-Agile concepts since 2002 with a special focus on how to connect and align Business and Development on all levels of an organization. He likes to challenge established thinking patterns and structures to enable innovative approaches which help to deal with current and future challenges. Felix Rüssel is a Certified Scrum Professional (CSP-PO), a Certified LeSS Practitioner (CLP) and a SAFe Program Consultant Trainer (SPCT5).

Industrialisierung und Tütensuppe

Prof. Dr. Gunther Dueck greift in seinem Artikel „Shuhari und zu viel Shu im Kopf“ (Informatik_Spektrum_35_1_2012,S. 50 – 54) das Thema Industrialisierung auf:

[…] aber im Sinne des Wortes Shuhari bedeutet Industrialisierung auch, alles, was es auf Meisterlevel gibt, am besten gleich auf den Level der Ungelernten auf Level 1 zu drücken.

Sowie

Das aus dem Einzigartigen geformte Standardisierte heißt oft auch „Fake“, was einen Täuschungsversuch annimmt. Es ist aber nur Industrialisierung.

 

ObjektForum FFM: Agile Softwareentwicklung im Spannungsfeld zwischen Kollegen und Kunde

Am 13. März fand wieder einmal ein ObjektForum in Frankfurt statt. Dieses Mal mit dem Thema „Agile Softwareentwicklung im Spannungsfeld zwischen Kollegen und Kunde„, vorgetragen von Joachim Weiß (Netpioneer).

Es wurden die üblichen Themen besprochen, interessant wurde es bei dem Themenkomplex rund um Teamorganisation und natürlich bei den Themen, die direkt den Product Owner betreffen.

Zentrale Frage bei der Teamorganisation: Verteilt man Arbeit auf Teams und pflegt somit stabile Teams oder bildet man neue Teams sobald neue Projekte anstehen? Die Antwort war eindeutig und zu erwarten: Stabile Teams sind eine Voraussetzung für hohe Produktivität.

Ein interessantes Ergebnis brachte die Frage danach, wie gut der Product Owner den Kunden vertreten kann. Nur bei ca. 10% der Anwesenden wird der PO entweder direkt durch den Kunden gestellt bzw. der PO ist vor Ort beim Kunden tätig. Hier wird klar, welche Optimierungspotentiale gerade an dieser Schnittstelle noch zu aktivieren sind.

Fazit: Guter Vortrag, interessanter Termin!

 

Agile Architektur

Agilität und Software-Architektur sind immer für eine Diskussion gut. Ich kann mich gut an diverse (hitzige) Diskussionen erinnern, in denen von stark traditionell geprägten Architekten gefordert wurde, dass doch bitte die Architektur detailliert im Vorfeld zu erstellen wäre. Zudem müsse man sich zu Projektstart darauf festlegen, welche Referenzumgebungen genutzt werden sollen, welche Technologien relevant sind und wie die nicht-funktionalen Anforderungen im Detail lauten. Das ergebe sich doch automatisch aus dem Scope und überhaupt müssen die typischen Sichten auf die Architektur detailliert geplant und beschrieben werden, bevor mit der Umsetzung begonnen wird. Eine Freigabe des Ganzen vor Eintritt in die Umsetzungsphase ist natürlich auch noch bei den entsprechende Entscheidungsinstanzen einzuholen.

Eine Ansicht, die in einem Phasenmodell ohne echte inkrementelle Elemente nicht ganz unbegründet ist und auch einen gewissen Wert hinsichtlich Identifikation und Bewertbarkeit von Risiken darstellt.

Die Realität: Architekturbeschreibung meist veraltet

Wie sieht die Realität in vielen Fällen aus? Eine Vielzahl an umfangreichen Modellierungsartefakten, eine Architektur die die Änderungen im Projektverlauf nicht abbilden kann. Kurz: Eine anfangs schöne Architekturvorstellung gleitet in einen „Architektursumpf“ ab. Der Ruf nach großen Re-Design Phasen wird laut (neue Dokumente, Modelle, Reviews, Freigaben). Das eigentliche Ziel, lauffähige Software zu liefern gerät schnell in den Hintergrund.

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